Preston [1]

[291] Preston (spr. preßt'n), Stadt und Grafschaft im nordwestlichen England, höchst malerisch auf steiler Höhe am Ribble gelegen, den Brücken überspannen. Unter den Bauten ragen hervor: die gotische Kirche St. John (1855 erneuert), die katholische Walpurgiskirche im frühenglischen Stil, das Stadthaus (von G. Scott, 1867) mit hohem Turm und Gemäldegalerie, die Freibibliothek mit Museum, 1893 von Harris gegründet, das Harris-Institut im klassischen Stil (mit Gewerbeschule), die Lateinschule im Tudorstil. P. hat ein Taubstummen- und ein Blindeninstitut, mehrere große Parke (in einem steht ein Standbild eines Grafen von Derby) und (1901) 112,989 Einw., darunter viele Katholiken. Seine Baumwollspinnereien sind von großer Bedeutung, war es doch Geburtsort Arkwrights. 1901 waren 24,951 Personen (darunter 17,263 Frauen) in der Baumwollindustrie beschäftigt; dahinter treten die früher bedeutende Leinenindustrie, Eisengießerei, Fabrikation von Maschinen und Dampfkesseln zurück. Schiffe von 4,3 m Tiefgang erreichen den Hafen mit der Flut. Die Stadt besitzt zwar (1903) 49 Seeschiffe von 5404 Ton., treibt aber fast nur Küstenhandel, wobei die Ausfuhr von Steinkohlen die wichtigste Rolle spielt. Sie gehörte bis 1888 zu Lancashire. – P. erhielt von Heinrich II. Stadtrechte. 1322 wurde es von Bruce zerstört; 17. Aug. 1648 siegte hier Cromwell über die royalistischen Schotten; 1715 wurden bei P. die vom Grafen Derwentwater geführten Jakobiten überwältigt.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 291.
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