Proterandrīe

[393] Proterandrīe (Protandrie, griech.), die Vorausentwickelung der Männchen vor den Weibchen bei den Tieren und der männlichen Blüten oder Blütenteile bei den Pflanzen, um bei ihnen Selbstbefruchtung zu hindern und Kreuzbefruchtung zu sichern (s. Blütenbestäubung). Bei Bienen, Blumen-, Grab-, Schlupf- und Gallwespen, bei verschiedenen Zweiflüglerarten und andern Insekten erscheint die P. als Regel, und bei denjenigen Wespen, die ihre Bauten in linearer Reihenanordnung anlegen, enthalten die vordern Bruträume immer Männchen, eine Einrichtung, die man Proterothesie genannt hat. Auch bei andern Tieren, z. B. Würmern, Weichtieren, Manteltieren, kommt die P. als gelegentliche oder regelmäßige Einrichtung vor. Vgl. Hermaphroditismus. Bei den Pflanzen ist die P., welche die Inzucht erschwert, in hohem Grade vorherrschend. Vgl. W. H. Müller, P. der Bienen (Liegnitz 1882).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 393.
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