Reinick

[760] Reinick, Robert, Maler und Dichter, geb. 22. Febr. 1805 in Danzig, war erst Schüler von Begas in Berlin, ging dann nach Düsseldorf und von da nach Italien und ließ sich später in Dresden nieder, wo er 7. Febr. 1852 starb. Als Maler und Dichter zugleich trat er mit seinen »Drei Umrissen nach Holzschnitten von A. Dürer mit erläuterndem Text und Gesängen« (Berl. 1830) auf; später gab er mit Kugler das »Liederbuch für deutsche Künstler« (das. 1833 u. ö., mit Kupfern) heraus. Die frischen, sinnigen und liebenswürdigen »Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde« (Düsseld. 1838, neue Ausg. 1852), mit 31 Originalradierungen von R. und andern Künstlern der Düsseldorfer Schule, trugen Reinicks Ruf in weitere Kreise. Mit Richter verband er sich zur Herausgabe von Hebels »Alemannischen Gedichten«, die er ins Hochdeutsche übertrug (Leipz. 1851). Zu Rethels »Totentanz« schrieb er den erklärenden Text. Seine »Lieder« erschienen gesammelt Berlin 1844 (5. Aufl., mit Biographie von Auerbach, 1863). Bei der einfachen Natürlichkeit und Kindlichkeit seiner Muse war er ein trefflicher Dichter für die Jugend, wie sein »Illustriertes ABC-Buch« (Leipz. 1845, 4. Aufl. 1876), der »Deutsche Jugendkalender« (das. 1849 ff.), sein Märchen »Die Wurzelprinzessin« (das. 1848) u. a. beweisen. Seine Dichtungen für die Jugend erschienen gesammelt u. d. T. »Reinickes Märchen, Lieder- und Geschichtenbuch« (14. Aufl., Bielef. 1905).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 760.
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