Republikaner

[816] Republikaner, Bürger einer Republik, Anhänger der republikanischen Staatsform; in den Vereinigten Staaten von Nordamerika im Gegensatz zu den Demokraten (als deren Begründer Th. Jefferson [s. d.] anzusehen ist) Parteiname für die bundestreue, zentralistische, sklavereifeindliche, schutzzöllnerische Partei, die 1856 von Sumner und Stevens aus den alten Whigs, den Freibodenmäunern und gemäßigten Demokraten gebildet wurde, besonders in den nördlichen Staaten die Oberhand hat, im Bürgerkrieg 1861–65 den Sieg davontrug, dann aber durch schamlose Korruption mehrerer Häupter an Einfluß verlor. Von ihr trennte sich eine Reformpartei (unter Sumner und Schurz), welche Einführung der Barzahlung, Reform des Zivildienstes, Versöhnung des Südens u. a. erstrebte und 1876 und 1880 in der Präsidentenwahl siegte, während die strengen R., die sogen. Stalwarts (die »Strammen«), die Majorität im Kongreß erlangten. Während von 1881–97 R. und Demokraten im Besitz der höchsten Gewalt wechselten, haben sich seitdem die R. darin behauptet, indem sie den Hochschutzzoll und die Ausdehnungspolitik in ihr Programm aufnahmen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 816.
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