Speise

[705] Speise, ein auf Hüttenwerken bei Schmelzprozessen entstehendes, aus Arsen- und Antimonmetallen bestehendes Produkt von metallisch weißer, auch graugelber bis messinggelber Farbe und größerer Dichtigkeit als diejenige der Leche (s. Lech), unter denen sich die S. bei gleichzeitiger Entstehung beider Produkte absetzt. Zur Speisebildung, d. h. zur Verbindung mit Arsen und Antimon, sind besonders Nickel, Kobalt und Eisen geneigt; doch finden sich in den Speisen auch Gold, Silber und Kupfer. Dieselben werden entweder absichtlich erzeugt (Nickel- und Kobaltspeisen), oder sie fallen als Nebenprodukte (Kupfer- und Bleispeise), die man ungern sieht, weil sich aus denselben die nutzbaren Metalle meist nur mit größern Verlusten darstellen lassen. Glockenspeise nennt man die zur Glockengießerei angewendete Legierung (s. Glocken). S. auch soviel wie Mauerspeise, s. Mörtel.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 705.
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