Tempeltey

[405] Tempeltey, Eduard, Dichter, geb. 13. Okt. 1832 in Berlin, studierte daselbst Philologie und Geschichte, redigierte 1860–61 das Feuilleton der »Nationalzeitung«, wurde 1862 Kabinettsrat des Herzogs von Koburg-Gotha, führte 1868–71 zugleich die Hoftheater-Intendanz, wurde 1871 Kabinettschef und 1887 Kabinettspräsident. Seine beiden Dramen »Klytämnestra« (Berl. 1857) und »Hie Welf – hie Waiblingen« (Leipz. 1859) erregten ihrer Zeit Aufsehen; 1882 folgte ein Drama: »Cromwell«, das ebenfalls seinen Weg über die großen deutschen Bühnen nahm. Außerdem veröffentlichte er einen Liederkranz: »Mariengarn« (5. Aufl., Leipz. 1866), worin das Liebesleben in seinen verschiedenen Phasen mit tiefer Empfindung und in tadelloser Form geschildert wird, eine kleine Schrift: »Th. Storms Dichtungen« (Kiel 1867), »Herzog Ernst von Koburg und das Jahr 1866« (Berl. 1898) und »Gustav Freytag und Herzog Ernst von Koburg im Briefwechsel« (Leipz. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 405.
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