Tonograph

[611] Tonograph (griech.), ein von Curtis konstruierter Apparat, der Mängel des Gesangs in bezug auf Reinheit und Klarheit der Töne für das Auge sichtbar macht, besteht aus einem rechtwinklig gebogenen Schalltrichter, dessen Schenkel sich an den Öffnungen erweitern. Die eine horizontal zu stellende Öffnung wird mit einer gleichmäßig gespannten Gummimembran geschlossen, während die andre Öffnung als Mundstück dient. Überstreut man die Membran mit einem Pulver und singt einen Ton von bestimmter Höhe in das Mundstück hinein, so ordnen sich die Teilchen des Pulvers nach Art der Chladnischen Klangfiguren zu bestimmten Umrissen an; dieselbe Figur wird erhalten, wenn eine andre Stimme einen Ton derselben Höhe in die Schallröhre hineinsingt, jedoch ist die Schärfe der Figur abhängig von der Reinheit der Stimme. Jedem andern Tone kommt eine andre charakteristische Figur auf der Membran zu. Die Figuren können mit Leichtigkeit photographiert werden, und um die Reinheit eines Tons zu untersuchen, hat man nur die von ihm hervorgerufene Figur mit guten Tonphotographien zu vergleichen. – T. oder Tonometer heißt auch ein Apparat zum Messen des Blutdruckes; s. Tafel »Blut und Blutbewegung II«, S. III.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 611.
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