Curtis

[379] Curtis (spr. körr-), 1) William, Botaniker, geb. 1746 zu Alston in Hampshire, gest. 7. Juli 1799 in Brompton, erlernte die Pharmazie, widmete sich der Botanik, gründete einen botanischen Garten und hielt Vorlesungen. C. schrieb: »Flora Londinensis« (Lond. 1777–87; neue Aufl. von Graves u. Hooker, 1817 bis 1828, 5 Bde., mit 702 kolorierten Tafeln); »Practical observations on the British grasses« (2. Ausg. 1790; 6. Aufl. von Lawrence, 1824); »Lectures on botany« (hrsg. von Sam. C., 1805, 3 Bde.; 2. Aufl. 1807). 1787 gründete er das »Botanical Magazine«.

2) George Ticknor, amerikan. staatsrechtlicher Schriftsteller, geb. 28. Nov. 1812 zu Watertown in Massachusetts, gest. 28. März 1894, ließ sich 1836 in Boston als Advokat nieder. Sein bekanntestes Werk ist die »Constitutional history of the United States« (neue Bearbeitung Bd. 1, New York 1889; Bd. 2, hrsg. von Clayton, 1896), demnächst die Biographien: »Life of Daniel Webster« (das. 1870, 2 Bde.), »Life of James Buchanan« (das. 1883, 2 Bde.), »Life, character and service of General G. B. McClellan« (Boston 1887).

3) George William, amerikan. Schriftsteller, geb. 24. Febr. 1824 in Providence (Rhode Island), gest. 31. Aug. 1892 in West-New Brighton (Staten Island), war erst Kaufmannslehrling und widmete sich mit 18 Jahren den Bestrebungen der Transzendentalistenkolonie Brook Farm in der Nähe von Boston, wo er unter anderm Ackerbau trieb. Dann ging er nach Europa, hörte Vorlesungen an der Universität Berlin, machte weite Reisen und kehrte 1850 nach der Heimat zurück. Nachdem er in New York Mitarbeiter hervorragender Zeitungen gewesen, nacheinander »Harper's Monthly« u. »Harper's Weekly« redigiert, übernahm er die Professur der englischen Sprache an der Universität Cornell. C. war als Schriftsteller wie als Bürger ein Vertreter des besten Amerikanertums. Jederzeit ein glänzender Stilist, erwarb er sich durch seine Reiseschilderungen »The Howadji in Syria« (1852) und »Nile notes of a Howadji« (1859), seine Plaudereien u. d. T.: »Lotus eating« (1852) sowie die satirischen »Potiphar papers« (1853) literarischen Ruhm. Er schrieb auch die reizende Novelle »Prue and I« (1856) und den weniger gelungenen Roman »Trumps« (1861) sowie Biographien von William Cullen Bryant (1879) und James Russell Lowell (1892). Eine Gesamtausgabe seiner Schriften, herausgegeben von Norton, erscheint seit 1894 in New York. Vgl. Winter, George William C. (New York 1893); Chadwick, George William C. (das. 1893) und E. Cary, Life of C. (Boston 1894).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1906, S. 379.
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