Trombe

[740] Trombe (v. ital. tromba, »Trompete«, Wettersäule, Windhose, Landhose), ein schmaler Luftwirbel, der sich wie ein Trichter (oder Trompete) von den Wolken herabsenkt und, wenn er über das feste Land hinstreicht, Sand und andre leichte Gegenstände aufhebt und in die Luft hinaufwirbelt (Erdtrombe, Sandhose), wenn er über dem Wasser sich bildet, dieses aufwühlt und unter wirbelnder Bewegung gegen den von den Wolken herabhängenden Trichter hinaufsaugt (Wasserhose). Die Tromben stellen Tornados (s. d.) in kleinerm Maßstab dar und sind oft von starkem Regen, zuweilen auch von Hagel und Blitz begleitet. Sie sind Wirbel höherer Luftschichten, von denen sie auch ihre Energie erhalten, und steigen unter günstigen Bedingungen (warme, feuchte Luft) bis zur Erdoberfläche herab. Die drehende Bewegung der T. ist meist nach rechts, aber auch nach links. Bäume können entwurzelt und Häuser abgedeckt werden. Vgl. Reye, Die Wirbelstürme etc. (Hannov. 1872).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 740.
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