Tschifu

[776] Tschifu (engl. Chifu, chines. Yentai), einer der chines. Fremdhandelshäfen, in der Provinz Schantung am Eingang des Golfes von Tschili, besteht aus der Chinesenstadt am Ufer mit Fort und aus der Fremdenniederlassung mit deutschem Konsulat, englischer und amerikanischer Mission und Telegraphenverwaltung und hat 82,000 Einw. In den durch eine Landzunge im N. und W. und durch die Insel Kungtung (mit [776] Leuchtturm) im O. geschützten Hafen liefen 1905 ein 2095 Schiffe (2089 Dampfer) mit 1,749,031 Ton., darunter 238 deutsche von 209,664 Ton., die Einfuhr (Baumwollwaren, Wollwaren, Eisen, Zündhölzer, Petroleum) betrug 1905: 9,607,501, die Ausfuhr (Seide, Strohgeflechte, Bohnenkuchen, Ginseng, Erdnußöl, Nudeln) 4,677,509 Taels; doch hat der Handel seitdem unter dem Wettbewerb von Tsingtau (s. d.), das 1906 bereits größere Zolleinnahmen hatte als T. (843,430, bez. 740,057 Taels), gelitten.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 776-777.
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