Tschirch

[779] Tschirch, Alexander, Pharmakognost, geb. 17. Okt. 1856 in Guben, widmete sich 1872 der Pharmazie, studierte seit 1878 in Bern und Berlin, wurde 1881 chemischer Assistent bei Ziurek, dann botanischer bei Pringsheim in Berlin und 1882 am Pflanzenphysiologischen Institut der Landwirtschaftlichen Hochschule daselbst. 1885 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität und der Landwirtschaftlichen Hochschule, 1888 ging er nach Indien, besonders Ceylon, Singapur und Java; 1890 wurde er Professor der Pharmakognosie, pharmazeutischen und gerichtlichen Chemie an der medizinischen Fakultät in Bern, wo er ein Pharmazeutisches Institut schuf, aus dem zahlreiche wertvolle Arbeiten hervorgegangen sind. Er schrieb: »Untersuchungen über das Chlorophyll« (Berl. 1884); »Angewandte Pflanzenanatomie« (Wien 1889); »Indische Heil- und Nutzpflanzen« (128 Tafeln mit Text, Berl. 1892); »Das Kupfer vom Standpunkt der gerichtlichen Chemie, Toxikologie und Hygiene« (Stuttg. 1893); »Die Harze und die Harzbehälter« (Berl. 1900, 2. Aufl. 1906); auch gab er mit Österle einen »Anatomischen Atlas der Pharmakognosie und Nahrungsmittelkunde« (Leipz. 1893–1900), mit Flückiger die 2. Auflage von dessen »Grundlagen der Pharmakognosie« (Berl. 1885) heraus.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 779.
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