Viehzölle

[147] Viehzölle, Zölle auf die Einfuhr von Vieh, wurden in Deutschland annähernd zu den Sätzen, wie sie bis 1865 bestanden, 1879 wieder eingeführt und durch Gesetz vom 24. Mai 1885 erhöht und zwar je für 1 Stück Pferde auf 20 Mk., Stiere und Kühe auf 9 Mk., [147] Ochsen auf 30 Mk., Schweine auf 6 Mk. Für jüngeres Vieh (Jungvieh, Kälber, Spanferkel) waren die Sätze niedriger, für Schafvieh 1 Mk., Lämmer 0,50 Mk., die Einfuhr von Ziegen war frei. Für Fleisch wurde ein Zoll von 20 Mk. für 100 kg erhoben. Durch die Handelsverträge von 1891 wurde für die Einfuhr aus den Vertragsstaaten der Zoll für Ochsen auf 25,50 Mk., für Jungvieh und Schweine auf 5 Mk., für Fleisch auf 15 Mk. (Schweinefleisch 17 Mk.) für 100 kg festgesetzt. Der Zolltarif vom 25. Dez. 1902 setzt folgende Abgaben fest, wobei die Zollsätze des Vertragstarifs in Klammern beigefügt sind: Pferde pro Stück im Werte bis 1000 Mk. 90 (50–72) Mk., 1000–2500 Mk. 180 (75–120) Mk., von mehr als 2500 Mk. 360 Mk., Maulesel und Maultiere 30 Mk., Rindvieh für 1 dz Lebendgewicht 18 Mk. (8–14,40 Mk. mit einigen Ausnahmen), Schafe für 1 dz 18 (8–14,40) Mk., Schweine 18 (9–14,40) Mk., Ziegen frei, Fleisch je nach Zubereitung 45–120 Mk. (35–75 Mk., unter Umständen mit 10 und 15 Proz. Zuschlag), Schweinespeck 35 Mk. (frei). Die Zölle Österreich-Ungarns betragen für Ochsen 15 Gulden (Vertragsstaaten 12,75 Gulden), Stiere 4 Gulden, Kühe und Schweine 3 Gulden, Kälber 1,50 Gulden, Schafe 0,50 Gulden; die Zölle Frankreichs: für Ochsen, für 100 kg Lebendgewicht, ferner für Kühe und Stiere 10 Fr., für Kälber 12 Fr., für Hämmel 15,50 Fr., für Pferde unter 5 Jahren pro Stück 100–150 Fr., von 5 Jahren und mehr 150–200 Fr.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 147-148.
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