Vincentĭus

[174] Vincentĭus, 1) Heiliger, geb. zu Osca (Huesca) in Aragonien, Diakon des Bischofs Valerius von Saragossa, wurde 304 in Valencia Märtyrer. Die Kathedralen von Châlons, Macon, Viviers und St.-Malo sind nach ihm benannt, ebenso Kap St.-Vincent. Man verehrt ihn als Patron geraubter Gegenstände, in Gefahren auf dem Meer und als Beschützer des Weinbaues. Fest: 22. November, Attribute Rost mit Nagel spitzen, auch der den Leichnam schützende Rabe.

2) Mönch und Priester im gallischen Kloster Lerinum (daher V. Lerinensis), schrieb 434 das »Commonitorium pro catholicae fidei antiquitate et universitate« (hrsg. von Jülicher, Freib. 1895, und Rauschen, Bonn 1906; deutsch von Uhl, Kempt. 1870), das als die klassische Darstellung des katholischen Traditionsbegriffes gilt: katholisch sei, was überall, immer und von allen geglaubt worden ist. Vgl. Brunetière und Labriolle, Saint Vincent de Lérins (Par. 1906).

3) V. a Paulo, Heiliger, s. Vinzenz von Paul.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 174.
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