Wachan

[281] Wachan (Wakhan), Landschaft im nordöstlichsten Afghanistan, unter dem Nordabfall des Hindukusch bis zu seiner Vereinigung mit der Mustaghkette (Sarykol), umfaßt die Täler des Pamir und des W. oder Sarhad, die sich im Pandsch, Hauptquellfluß des Amu Darja, vereinigen, mit bewohnten Ortschaften in 2700–3345 m (Sarhad) Höhe, ein Puffergebiet zwischen russischem und britisch-indischem Besitz. In dem strengen Klima kommt von Bäumen nur die Pappel an geschützten Stellen vor, Gebüsch von Weiden, Birken, Wacholder an den Flußufern. Heiße Quellen (bis 60°) sind häufig. Die 3000 Einw., ein Gemisch aus iranischen Völkern (Tadschik) mit [281] Uzbeken, Bekennern des schiitischen Islam, bauen an geschützten Stellen Weizen, Hafer, Bohnen, Erbsen, Melonen, sogar Aprikosen, züchten Pferde, Hunde, Fettschwanzschafe, Rinder und besonders schöne Yaks, und jagen im Sommer auf dem Pamir mit Hunden und Falken. Der Mir von W. entrichtet dem Mir von Badachschan einen jährlichen Tribut von Vieh und wollenen Decken. W. ist als verhältnismäßig bequeme Durchzugstraße aus dem östlichen nach dem westlichen Turkistan ein Besitz von großer politischer Wichtigkeit. Vgl. O. Olufsen in »Geografisk Tidskrift« (1897) und Through the unknown Pamirs (Lond. 1904).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 281-282.
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