Welser von Welsersheimb

[521] Welser von Welsersheimb, Zeno, Graf von, österreichischer Minister für Landesverteidigung, geb. 1. Dez. 1835 in Laibach, Sohn des vormaligen Gouverneurs von Illyrien, Grafen Leopold W. (gest. 1874), entstammt der berühmten Augsburger Patrizierfamilie Welser, absolvierte die Kriegsschule und wurde 1859 Hauptmann im Generalstab; als solcher machte er den Feldzug 1859 in Italien und als Major und Flügeladjutant des Feldmarschalls Erzherzog Albrecht den von 1866 bei der Südarmee mit. Zu Ende desselben Jahres wurde W. zum Militärbevollmächtigten bei der österreichischen Botschaft in Paris ernannt, 1870 in gleicher Stellung der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Berlin zugeteilt, wo er bis 1875 verblieb, um dann wieder in den aktiven Dienst zu tre len. Am 26. Juni 1880 nach Horsts Rücktritt von Graf Taaffe zum Minister für Landesverteidigung berufen, wurde er 1. Jan. 1883 zum Feldmarschalleutnant, 1890 zum Feldzeugmeister befördert.[521] Sein Amt behielt er auch in den zahlreichen folgenden Ministerien, stets den unpolitischen Charakter der Armee betonend, bis er 9. März 1905 in den Ruhestand trat. Seit 1889 ist er lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses; 1896 erhielt er den Orden des Goldenen Vlieses, 1902 anläßlich des 50jährigen Dienstjubiläums die Brillanten zum Großkreuz des Leopoldsordens.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 521-522.
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