Zeuner

[910] Zeuner, Gustav, Physiker, geb. 30. Nov. 1828 in Chemnitz, gest. 17. Okt. 1907 in Dresden, studierte 1848–51 Berg- und Hüttenwesen in Freiberg, wurde Lehrer an der Gewerbeschule in Chemnitz, dann an der Bergakademie in Freiberg und 1855 Professor der Mechanik und theoretischen Maschinenlehre am Polytechnikum in Zürich, dessen Direktion er 1859–1868 (bis 1865 in Stellvertretung) führte. 1871 ging er als Direktor und Professor der Mechanik und Bergmaschinenlehre an die Bergakademie Freiberg. Hier führte er mit glücklichem Erfolg eine völlige Umgestaltung der Akademie bis 1875 durch, ging jedoch bereits 1873 als Professor für technische Mechanik und theoretische Maschinenlehre und Direktor des Polytechnikums nach Dresden und vollendete dort die schon angebahnte Ausgestaltung des Instituts zu einer vollkommenen Hochschule. 1890 legte er zugunsten der Einführung des Wahlrektorats das Direktorium nieder, und 1897 trat er in den Ruhestand. Er schrieb: »Die Schiebersteuerungen mit besonderer Berücksichtigung der Lokomotivsteuerungen« (Freiberg 1858; 6. Aufl., Leipz. 1904; auch in franz. u. engl. Übersetzung) und »Grundzüge der mechanischen Wärmetheorie« (das. 1860, 3. Aufl. u. d. T. »Technische Thermodynamik«, 1887–89, 2 Bde.; 5. Aufl. 1906; franz., Par. 1869); »Über das Wanken der Lokomotiven« (Zürich 1861); »Das Lokomotivenblasrohr« (Stuttg. 1863); »Abhandlungen aus der mathematischen Statistik« (das. 1869); »Vorlesungen über Theorie der Turbinen« (das. 1899). Mit Königsberger in Wien gab Z. das »Repertorium der literarischen Arbeiten aus dem Gebiet der reinen und angewandten Mathematik« (Leipz. 1876–77, nicht fortgesetzt) heraus, und bis 1857 redigierte er den von ihm mit Weisbach und Bornemann 1853 gegründeten »Zivilingenieur«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 910.
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