Zuckerprobe

[1004] Zuckerprobe, Nachweisung von Zucker in Flüssigkeiten, speziell im Harn bei der Zuckerkrankheit. Löst man in dem Harn kohlensaures Natron bis zur Sättigung, setzt etwas basisch salpetersaures Wismut hinzu und kocht mehrere Minuten, so färbt sich die Mischung bei Anwesenheit von mehr als 0,1 Proz. Traubenzucker durch Ausscheidung von Wismutmetall grau, dann schwarz. Versetzt man 3 Teile Harn mit 1 Teil Natronlauge (des deutschen Arzneibuches), dann unter starkem Umschütteln tropfenweise mit 10proz. Lösung von Kupfersulfat, bis eine kleine Menge Kupferhydroxyd ungelöst bleibt, so entstehen beim Erhitzen bis zum Sieden in der blauen Lösung gelbe Fällungen von Kupferhydroxydul. Diese Trommersche Methode ist auch für quantitative Bestimmung des Zuckers ausgebildet worden. Die von Baeyer angegebene Z. gründet sich darauf, daß Orthonitrophenylpropiolsäure, bei Gegenwart von Soda mit einer traubenzuckerhaltigen Flüssigkeit erwärmt, Indigblau liefert.

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Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 1004.
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