Jones, Henry Bence

[827] Jones, Henry Bence, zu London, berühmter Arzt und Chemiker, 31. Dez. 1813 zu Thorington Hall, Yoxford, Grafschaft Suffolk geb., wurde ein Schüler des Trinity College in Cambridge, 1836 des St. George's Hosp. in London und Privatschüler von Prof. Graham beim University College, in dessen Laboratorium er arbeitete. Er ging 1831 nach Giessen, um daselbst bei Liebig sich mit animal. Chemie zu beschäftigen, liess sich 1842 als Arzt in London nieder, analysierte die Harnsteine im Museum des St. George's Hosp. und las 1843, in Stellvertretung von Fownes, Chemie beim Middlesex Hosp. 1845 zum Fellow des College of Physicians und zum Dozenten der gerichtl. Medizin und Assistant Physician beim St. George's Hosp. ernannt, wurde er 1846 Fellow der Royal Society und Physician jenes Hosp. 1862 legte er seine Hospitalstelle wegen eines Herzleidens nieder, kränkelte längere Zeit, war aber später doch im Stande, als Censor im College of Physicians zu fungieren und bei demselben 1868 die Croonian Lectures über: »Matter and force« zu halten. 1870 erhielt er von Oxford den juristischen Ehren-Doktorgrad, wurde 1873 von allgem. Wassersucht befallen und starb 20. April dieses Jahres. Er[827] hatte dem 1865 gegründeten College of Chemistry als Mitglied des Council angehört, in Verbindung mit Dr. West bei der Errichtung des Kinderhospitals 1850 mitgewirkt, 1851 in der Royal Institution Vorlesungen über Tierchemie und 1854 über Alkohol, Zucker und Weinsäuren und über Ventilation gehalten. 1860 wurde er Sekretär der Royal Institution, behielt diese Stellung bis wenige Wochen vor seinem Tode bei und war 1865 ein hervorragendes Mitglied der königl. Kommission für die Rinderpest. Seine Hauptschriften waren: »On gravel, calcidus and gout; chiefly an application of Prof. Liebig's physiology to the prevention and eure of these diseases« (London 1842) – »On animal electricity (Abstract of the discoveries of E. du Bois-Reymond)« (1852) – »Chemistry of urine« (1857) – »On animal chemistry in its application to stomach and renal diseases« (1856) – »Lectures on some of the applications of chemistry and mechanics to phathology and therapeutics« (1867) – »Lectures on matter and tone« (1868). Dazu kommt eine ausserord. grosse Zahl von Aufsätzen in den angesehensten Zeitschriften.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 827-828.
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