Jones [1]

[31] Jones (spr. Dschohns), 1) Inigo, geb. 1572 in London; Baumeister, Zeichner u. Landschaftsmaler; stand erst in dänischen Diensten, ging von Kopenhagen u. mit der Schwester Christians IV., der Gemahlin Jakobs I., als Architekt nach Schottland, kam mit dieser nach England, wurde Oberaufseher aller königlichen Gebäude u. st. 1651 in London. Er schr.: Bemerkungen über Baukunst, in Lionis englischer Übersetzung des Vitruv, Lond. 1742; Plans and elevations for public and private buildings, herausgegeben von W. Kent, Lond. 1727, 1744, 2 Bde., u. Ausg. Lond. 1770. Fol.; über die Stonehenge, ebd. 1655, u. Aufl. ebd. 1725. 2) Sir William, geb. 28. Sept. 1748 in Wales; wurde 1765 Erzieher des Grafen von [31] Spencer, prakticirte dann als Advocat, ging 1783 nach Bengalen, wurde Oberrichter in Calcutta, stiftete dort 1784 die Asiatische Gesellschaft u. st. 1794 in Calcutta; er schrieb: Grammar of the Persian language, Lond. 1771, 7. Ausg. 1809; Poems, ebd. 1772 (deutsch, Altenb. 1774); Poeseos asiaticae commentarii, Lond. 1774, von Eichhorn herausgegeben Lpz. 1777; Histoire de Nader Chan, Lond. 1770, 2 Bde., u. Ausg. 1790 (deutsch von Gadebusch, Greifsw. 1773); Al sorajiyyah or the Mohammedan law of inheritance, Calc. 1792; Dissertations and miscell. pieces relating to the history and antiq. of Asia, 1792–98, 4 Bde.; übersetzte Halesi's Medschnun u. Leilia, Calc. 1788, Kolidasas Sakumtata, 1789, u. Manus Gesetzbuch als Instituts of Hindu law, Calc. 1794, Lond. 1796 (deutsch von Hüttner, Weim. 1797); gab auch heraus: Moallacat, Lond. 1783; Asiatic researches, Calc. 1788–1321, 13 Bde. (Fortsetzung der Asiatic miscellany. Calc. 1785–88); Works, Lond. 1799, 6 Bde.; Supplem., ebd. 1801, 2 Bde. 3) Paul, geb. 1747 zu Arbigland in Schottland; er lernte als Kaufmann u. trieb den Sklavenhandel, widmete sich dann dem Seewesen, ging nach Amerika, trat bei der Amerikanischen Revolution in amerikanische Seedienste u. erhielt 1775 als Capitän ein Schiff, nahm mit diesem mehrere englische Schiffe, wurde wirklicher Schiffscapitän u. erhielt das Commando einer Escadre. Mit dieser kreuzte er an den Küsten von Acadien, nahm mehrere Schiffe u. machte endlich 1778 mit französischen Schiffen von Brest einen Raubzug nach England, wo er zu Whithaven in Cunberland das dortige Fort nahm; er erhielt 1779 den Befehl über eine Escadre von 2 amerikanischen u. einer französischen Fregatte u. griff eine, von zwei Fregatten convoyirte Kauffarteiflette, die aus dem Baltischen Meere kam, an, zwang die zwei Fregatten, die Segel zu streichen, u. lief in den Texel ein; sogleich blockirten die Briten den Texel, doch entkam I., durch die englischen Schiffe hindurchsegelnd, nach l'Orient. 1781 kehrte er nach Amerika zurück u. bestand unterwegs noch ein Gefecht mit einer englischen Fregatte. Der Congreß gab ihm den Befehl über ein Schiff von 75 Kanonen. Nach dem Frieden trieb er erst Pelzhandel, wurde dann russischer Contreadmiral, verließ jedoch 1789 diesen Posten, lebte von nun in Paris u. st. dort 1792. Seine Abenteuer haben Cooper zu seinem Roman, Der Lootse, Anlaß gegeben. Vgl. Paul Jones, Lpz. 1826. 4) Alexander, britischer Admiral, begann seine Laufbahn 1790 auf der Sloop Kingfishes u. war bis 1793 auf der Newfoundlandstation; wurde: 1799 Lieutenant auf dem Scepter, der in der Tafelbai am Caplande Schiffbruch litt, aus dem I. nur mit wenigen Anderen gerettet wurde. 1802 warer in der Ostsee; commandirte 1807–11 den Talbot bei der Blockade von Oporto, während des Krieges auf der Pyrenäischen Halbinsel, wurde 1811 Capitän u. 1848 Admiral. 5) Richard, englischer Schauspieler, geb. 1779, st. 1851 in London; schrieb die Lustspiele: The Green Man; The School for Gallantry; Too late for Dinner, u. Peter Fin's Trip to Brighton.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 31-32.
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