Fregatte

[667] Fregatte, dreimastiges Kriegsschiff, mit einer gedeckten Batterie u. Kanonen auf Deck, wodurch sie sich von der gedeckten Corvette unterscheidet, die auf Deck keine Batterie führt. Im Range der Größe u. Stärke kommt der F. nach den Linienschiffen u. zwar nach den Zweideckern. Sie sind scharf gebaut u. zum Schnellsegeln eingerichtet. Sie führen von 32 bis 60 Kanonen u. haben 125 bis 340 Mann Besatzung. Dampf-Fregatten, mit Dampfmaschinen versehene Fregatten, sind in neuester Zeit immer Schraubenschiffe (s.d.) Sie sind in der Bestückung, Bemastung u. Bauart den Segelfregatten ziemlich gleich, nur länger u. schärfer gebaut, um die Eigenschaften, die dem Körper eines Dampfers nöthig sind, nach Möglichkeit mit jenem eines Segelschiffes zu verbinden. F. können auch in der Schlachtlinie verwendet werden, ohne Zweifel aber bleibt diese Gattung Kriegsschiffe die geeignetste für alle Zwecke, stark u. zugleich leichter zu manövriren als das Linienschiff, kann die F. jeden Dienst leisten. Es gibt auch Kauffahrerfregatten, bes. in der Indischen Compagnie, die ohne Batterien, aber doch wie Kriegsfregatten gebaut sind. Fregatten-Capitain, gleich Oberstlieutenant in den Kriegsmarinen aller Nationen, ein Stabsofficier, welcher F. u. gedeckte Corvetten zu commandiren befähigt ist. Fregatten-Lieutenant, in Frankreich u. Österreich eine Seeoffiziercharge, die dem Capitainlieutenant gleich kommt. Fregatten-Fähnrich, der unterste Offiziersrang in der österreichischen Marine. Fregatten-Arzt, Militärarzt in der Marine, mit dem Range eines Hauptmanns in der Armee gleichbedeutend.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 667.
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