Weber, Ferdinand

[1815] Weber, Ferdinand, Ritter von Ebenhof, zu Prag, geb. zu Cerhenic in Böhmen 30. April 1819, studierte in Prag unter Hyrtl, Oppolzer, Pitha, Jungmann, Kiwisch, wurde 1843 promoviert, war Assistent der beiden letzteren, dann Sekundararzt der verschied. Abteilungen des Allgem. Krankenhauses und der Irrenanstalt, darauf Cholera-Arzt in Galizien, 1849 bis 54 Kreisarzt in Zolkiew, 1854 bis 70 Prof. der Geburtshilfe in Lemberg für Wundärzte und Hebeammen in deutscher und poln. Sprache, gleichzeitig 1854 bis 55 Chefarzt eines Militär-Spitals und 1855 Chefarzt des Cholera-Spitals der Stadt Lemberg. Seit 1870 war er Prof. der Geburtshilfe für Hebeammen der deutschen und böhm. Sprache an der Univ. Prag, Dekan und zweimal Prodekan der Fakultät, gleichzeitig seit 1872 Mitglied des Landes-Sanitätsrates, seit 1874 auch Leiter der Landes-Gebär- und Findelanstalt für Böhmen und Mitglied des städt. Sanitätsrates. 1889 nach österr. Univ.-Gesetz emeritiert, feierte er 1893 sein 50jähr. Dr.-Jubil. und starb am folgenden Tage, 27. Juli 1893. Seine litter. Arbeiten sind Aufsätze in der W. m. W., der W. m. Pr., Prager Vrtljhrschr. und Wochenschr.; auch schrieb er eine Broschüre: »Das antisept. Verfahren in der Geburtshilfe. Ein Leitfaden für Geburtshelferinnen u.s.w.« (Prag 1879) und ein Lehrbuch der Geburtshilfe in deutscher und böhmischer Sprache.

Quelle:
Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901, Sp. 1815.
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