Adăna

[113] Adăna (Adanah, Adene), 1) türk. Ejalet in Kleinasien, am Meerbusen von Iskenderun; Gebirge (Theile des Taurus), die sich bis 10,000 Fuß erheben: Gukluk-Dagh, Bulghar-Dagh, Allah-Dagh, zwischen beiden die Kilikischen Pässe (s.d.), Giaur-D., Güsel-D., Keserik-D. etc.; zwischen den beiden letzteren die Syrischen Pässe, außerdem mehrere andere Pässe; Vorgebirge: Karatasch-Burun u. Ras Chansir am Eingang der Bai von Iskenderun; 2 große Ebenen: Palanga-Owa u. Tschu-kur-Owa; auch mehrere kleine Landseen; Flüsse: Seihan u. Dschihan, mit ihren Nebenflüssen, u. mehrere Küstenflüsse; der Boden, ergiebig, doch mangelhaft bebaut, bringt Südfrüchte, Baumwolle, Getreide. A. ist getheilt in 6 Liwa; 2) Liwa daselbst; 3) Müdirat daselbst; 4) Hauptstadt daselbst am Seihan mit steinerner Brücke u. kleinem Hafen; lebhafter Handel; 25–30,000 Ew., meist Türken, auch Griechen u. Armenier. – A. war der Sage nach von Adanos, Sohn des Uranos u. der Gäa, mit seinem Gefährten Saros gegründet; als Handelsplatz wurde der Ort von Pompejus durch Seeräuber bevölkert; die syrischen Könige erhoben ihn zur Stadt u. nannten ihn Antiochia ad Sarum; verfallen wurde diese von Harun al Raschid als A. wieder aufgebaut. In dem Kriege zwischen Ägypten u. Türken 1839 war A., als Schlüssel zum nordwestl. Syrien, der Zankapfel zwischen beiden Mächten. Maggiora, A., città del Asia minore, Pal. 1842.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 113.
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