Sāros

[933] Sāros (spr. Scharosch), 1) Comitat des ungarischen Verwaltungsgebietes Kaschau; 69,16 QM.; liegt im nördlichsten Theile Ungarns u. grenzt im Norden an Westgalizien, im Osten an das Zempliner, im Süden an das Abauj-Tornaer, im Westen an das Zipser Comitat; es ist sehr gebirgig durch die Karpaten, von denen ein Zweig, Beszked genannt, es von Galizien trennt; außerdem befinden sich hier der Branyisko, die Sovarer Berge, der Schwarze Berg, Magura etc.; Flüsse sind: Hernad, Poprad, Tarcza, Szekcsö, Tapoly, Delma, Breznik, Lukavicza, Ondava; das Klima ist rauh u. kalt, aber gesund, der südliche Theil mehr gemäßigt; auf den Gebirgen gedeiht nur Hafer, in den Thälern werden bes. Flachs, Hanf, Buchweizen u. Obst gebaut, die Wälder liefern viel Bauholz, die Berge Eisen, Salz (berühmt sind die Sovarer Salzgruben), Edelsteine, bes. Opale (am Berge Libanka), 72 Mineralquellen; die 146,333 Ew. (1857), worunter 14,600 Lutheraner u. 12,209 Juden, wohnen in 3 Städten, 11 Marktflecken, 365 Dörfern u. 11 Pußten u. treiben Ackerbau, Vieh- u. Bienenzucht, Leinweberei, Töpferei, Pottaschesiederei, Papierfabrikation, viel Branntweinbrennerei u. Handel. Das Comitat wird eingetheilt in die Stuhlbezirke Siroka, Svidnik, Giralth, Bartfeld (Stadt- u. Landbezirk), Zeben (Stadt- u. Landbezirk) u. Eperies (Stadt- u. Landbezirk); Hauptort ist Eperies mit dem Sitz der Comitatsbehörde u. des Comitatsgerichts; 2) (Kis-S.), Dorf im Bezirk Eperies des ungarischen Comitats Saros, mit berühmtem Mineralwasser u. 530 Ew.); 3) (Nagy-S.), Marktflecken ebendaselbst, am Tarcza, war sonst eine königliche Freistadt, hat ein altes Schloß, Tuchfabrikation, bedeutende Jahrmärkte u. 3000 Ew.; 4) (S.-Ragy-Patak), Marktflecken, so v.w. Patak.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 933.
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