Adlercreutz

[136] Adlercreutz, Karl Johann, Graf v. A., geb. 1757, war 1788 beim Ausbruche des schwedisch-russischen Krieges Capitän, focht am 17. Juli d. J. in der Schlacht bei Hogland mit, commandirte in verschiedenen Streifzügen mit Glück u. ward 1790 Major; als im Februar 1808 die Russen abermals in Finnland einbrachen u. ein neuer Krieg zwischen den beiden nordischen Mächten sich entspann, ward er zum Chef einer Brigade ernannt. Er nahm unter Klingspor Theil an den Schlachten von Sikajocki (18. April) u. Sawalax (28. April), führte den Rückzug der Schweden nach Uleä gegen die Übermacht der Russen, schlug am 24. Juni bei Ny-Carleby den russischen Gen. Jankowitzsch u. säuberte die Provinz Karelien von dem Feinde. Am 2. Septbr. ward er bei Kartauna u. am 14. d. M. bei Oriwais von den Russen unter Kamenski geschlagen, u. sah sich genöthigt nach Ny-Carleby zurückzuziehen. Bei der Thronrevolution 1809 in Schweden spielten A., Klingspor u. Silfverstolpe die Hauptrollen, u. nachdem der Herzog Karl v. Südermanland zum Reichsverweser proclamirt worden war, ward A. zum Generallieutenant erhoben; 1813, im Kampfe gegen Napoleon I., war er bei der Nordarmee unter Feldmarschall Stedingk Chef des Generalstabes, bewies bei der Einnahme Leipzigs (19. Octbr.) kaltblütige Tapferkeit, machte 1814 den kurzen Feldzug gegen die Norweger mit, ward nach Beendigung desselben in den Grafenstand erhoben u. st. 1815.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 136.
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