Brückner

[359] Brückner, 1) Joh. Gotth., geb. 1728 in der Lausitz, erlernte den Buchhandel u. ging in Berlin, wo er mit Lessing in freundschaftliche Beziehung trat, zur Schauspielkunst über. Nachdem er seit 1753 mit Erfolg auf der Leipziger Bühne in den verschiedenartigsten Rollen aufgetreten war, siedelte er 1771 nach Berlin über u. st. daselbst 1786. Seine Gattin, geb. Klefelder, war ebenfalls eine Schauspielerin von großer Begabung, sie gehörte der Neuberschen Truppe an u. wirkte später an der Berliner Bühne bis 1791, wo sie pensionirt wurde. 2) Ernst Theodor Joh., geb. 1746 zu Neezka in Mecklenburg-Strelitz; wurde 1771 Pfarrer in Groß-Viehlen u. st. 1805 als Pfarrer in Neu-Brandenburg. Er schr. u.a. Trauerspiele: Emilie[359] von Blontville u. Calliste, in seinem: Etwas für die deutsche Schaubühne, Brandenb. 1772; Gedichte, Neustrelitz 1803. 3) Joh. Jakob, geb. 1762 in Leipzig u. gest. 1811 als Notar daselbst. Er schr. die Romane: Kabalen des Schicksals, Lpz. 1798–1804, 6 Thle.; Dianora, Gräfin von Mortagno; ebd. 1799; Meine Reisen durch die Paläste der Freude u. Gemächer des Wohlseins, ebd. 1799; Kaspar, der Wildschützenhauptmann, ebd. 1802, u. m. a. 4) Karl Aug. Friedrich, geb. 1769 in Gotha, Hofmedicus daselbst, st. 1797 in Ichtershausen; er war einer der Ersten, die sich in Deutschland mit Heilung der Klumpfüße mit Glück beschäftigten, u. schr.: Über die Ursachen u. Behandlung der Klumpfüße, Gotha 1796. 5) Johann Aug., geb. zu Wittmund in OFriesland, war Anfangs Hauslehrer in Petersburg, privatisirte dann als Hofrath in Leipzig u. schr.: Für künftige Hauslehrer, Lpz. 1788; Essai sur la nature et l'origine des droits. Lpz. 1810, 2. Ausg. 1818; Blicke in die Natur der praktischen Vernunft, ebd. 1813; Über das oberste Rechtsprincip als Grundlage der Rechtswissenschaft im Allgemeinen, ebd. 1825.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 359-360.
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