Budäus

[422] Budäus, 1) (eigentlich Guillaume Budé) geb. 1467 in Paris, widmete sich seit 1490 dem Studium der alten Sprachen, wurde Secretär des Königs Ludwig XII, dann unter Franz I. Hofrath, Bibliothekar u. Reguetenmeister, wurde zu mehreren Gesandtschaften, bes. nach Rom, gebraucht, u. st. 1540 in Paris. Er gründete die königliche Bibliothek in Fontainebleau u. das königliche Collége de France. Als Prévôt des marchands legte er die Vorstadt St. Germain u. im übrigen Paris Brunnen u. Straßenpslaßer an. Obwohl beim Abschluß des Concordats thätig u. einer der Richter Berquins, war doch B. wahrscheinlich im Geheimen dem Protestantismus geneigt, zu dem sich nach seinem Tode seine Familie bekannte u. deshalb nach der Bluthochzeit nach Genf u. Deutschland auswanderte. Er ist Begründer des griechischen Sprachstudiums in Frankreich u. gilt als letzter Glossator des Corpus juris. Er schr.: Commentarii linguae graecae, Paris 1519, Fol.; Annotat. in XXIV. Pandect. libr., ebd. 1508, Fol.; De asse et partibus ejus, ebd. 1514, Fol. u.ö.; De studio literarum recte instituendo, de [422] philologia, ebd. 1526; De transitu Hellenismi ad Christianismum, 1534; übersetzte auch Plutarch de placitis philosophorum, 1502. Werke: Basel 1557, 4 Bde., Fol. Lebensbeschreibung von Le Roy u. Rebette, ebd. 1846. 2) Joh. Christian Gotthilf, geb. 1702 in Bautzen, war Amtsadvocat daselbst u. st. als kursächsischer Rath u. Geschichtsschreiber in Wittenberg. Er schr.: Electa juris Lusatici, Bautzen 1727; Observationes ad decisiones juris Lusat., ebd. 1736.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 422-423.
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