Demos

[838] Demos (gr.), 1) das Gebiet einer Gemeinde; 2) Gemeinde, Gesammtheit der Bewohner einer Ortschaft. In den dorischen Staaten bildete D. den Gegensatz zu Polis, wie jetzt Land (Dorf, Flecken) u. Stadt, u. nur selten zogen die Aristokraten die Demen zu der Polis, daß es ein Ganzes wurde. In dem ionischen Attika wurden alle Demen, die Unterabtheilungen der 10 Phylen, mit Athen zu einer großen Demokratie vereinigt (s. u. Athen [Gesch.]); ihre Zahl belief sich auf 174 (s. Attika). Bei den Doriern hießen die Vorsteher eines D.: Demon Prostătoi u. waren ordentliche Magistratspersonen; in den attischen hießen sie Demarchoi u. verwalteten in ihren D. die politischen Angelegenheiten, besorgten auch die Steuerschatzung u. Eintreibung der Schulden an die Demen, versammelten die Glieder des D. u. hatten den Vorsitz bei der Wahl der Magistrate; 3) Volk, als freie, selbständige Gesammtheit.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 4. Altenburg 1858, S. 838.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika