Geramb

[216] Geramb, 1) Ferdinand Jos. Maria, Baron von G., Sprößling eines ungarischen Adelsgeschlechts, geb. 1770; führte 1805 u. 1806 ein Freicorps gegen die Franzosen, verfaßte mehrere feurige Proclamationen an die Wiener im Jahr 1807, kämpfte in Spanien, begab sich dann nach England, mußte dieses Land aber wegen Schulden verlassen u. wurde 1812 im dänischen Hafen Husum von französischen Gendarmen ergriffen, nach Paris geführt u. in Vincennes streng eingekerkert. Von den Verbündeten in Freiheit gesetzt, trat er in, den Trappistenorden (Kloster Port du Salut bei Laval) u. bewies hier so viel Eifer, daß er zum Generalprocurator ernannt wurde. Er wallfahrtete 1831–33 nach Jerusalem u. reiste 1837 nach Rom, wo er 15. März 1848 starb. Er schr.: Lettre à Sophie, Par. 1814; Pélerinage à Jerusalem et au mont Sinai en 1831–33, 4 Bde., ebd. 1836 (deutsch 3 Bde., Augsb. 1837); Voyage de la Trappe à Rome, Par. 1838 (deutsch Regensb. 1839)., u. viele asketische Schriften. 2) Leopold von G., geb. 1774, trat früh zum Militär, zeichnete sich bes. in den Kriegen seit 1805 als Reiteranführer aus, wurde später General u. Inhaber eines Husarenregiments; 1843 zog er sich nach dem Schlosse Winckel bei Meran in Tyrol zurück, wo er 1845 starb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 216.
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