Goliath [1]

[459] Goliath, Riese, Anführer der Philister, aus Gath. In einem Kriege der Gathiter gegen Saul forderte er mehrere Tage die Anführer des israelitischen Heeres zu einem Zweikampf auf u. reizte dieselben durch Verspottung u. Beschimpfung ihres Gottes. David bot sich zum Kampf dar u. erlegte ihn mit einem aus seiner Schleuder geworfenen Stein, hieb ihm mit dessen eigenem Schwerte das Haupt ab u. nahm seine Waffen, Helm, Panzer, Beinschienen u. Speer, als Spolien in sein Haus, das Schwert aber weihete er als Trophäe in der Stiftshütte. Durch den Tod G-s war der Sieg der Israeliten über die Gathiter entschieden, David aber wurde bei seiner Rückkehr mit Lobgesängen empfangen, welche ihn über Saul erhoben. Wenn es im 2. Buch Samuelis heißt, daß der Bethlehemite Elhanan den G. erlegt habe, so ist das wahrscheinlich nach den Büchern der Chronik dahin zu berichtigen, daß Elhanan vielmehr G-s Bruder erschlug. Nach der muhammedanischen Sage war der Amalekiter Dschalut ein Tyrann, welcher die zwischen Ägypten u. Palästina wohnenden Israeliten bedrängte. Auf einen, dem Propheten Josue od. Samauïl ertheilten Befehl, wurde Talut, Waffenträger des Heers, ein armer aber hochstämmiger mann, an Dschaluts Stelle Padischah u. zog mit einem kleinen Heere in den Krieg. Dawud, ein unmündiger Hirt, bekam vom Propheten 3 Steine, diesen zu tödten, u. wurde zum Lohne Sauls Eidam.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 459.
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