Gradbogen

[527] Gradbogen, 1) ein in Grade getheilter Bogen; 2) (Bergb.), Werkzeug, den Fall eines Ganges abzumessen; es besteht aus einem halben Zirkel von Messingblech, der unter einem Lineal befestigt ist, an diesem befinden sich hinten u. vorn Haken, um das Werkzeug an einer Schnur aufzuhängen; an dem Punkte, von dem aus der Zirkel beschrieben sein mußte, ist ein Bleiloth angebracht, welches die Grade des Fallens anzeigt. Die Eintheilung desselben ist in zweimal 90°, deren Mittelpunkt im Lothpunkt liegt; ein Grad ist in Viertelgrade eingetheilt, u. für den Beobachter in 3 plus od. minus od. in 2/8 jedes Viertel, so daß ein plus od. minus, 5 bei der Berechnung ausmacht. Der Durchmesser des G-s soll nicht über 10'' sein, weil sonst das Instrument zu schwer wird; das Loth hängt an einem Haare; die beobachtenden Neigungen werden eingetheilt in steigende od. fallende; 3) so v.w. Jakobsstab; 4) (Bank.), die Sparren eines Kuppeldaches.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 527.
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