Halley

[881] Halley (spr. Halli), Edmund, geb. 29. October 1656 zu Haggerston im Kirchspiel St. Leonhard bei London, ging 1676 nach St. Helena, um dort ein Fixsternverzeichniß der südlichen Hemisphäre aufzunehmen, wo er u.a. auch das Sternbild Karlseiche aus nicht bekannten Sternen zusammensetzte. Nach seiner Rückkehr nach England 1678 gab er seinen Catalogus stellarum australium, Lond. 1670, heraus, u. machte in seinen Bemerkungen dazu zuerst auf den Vortheil aufmerksam, welchen man von den Beobachtungen der Durchgänge der unteren Planeten zur Bestimmung der Sonnenparallaxe ziehen könnte. Auf einer astronomischen Reise, 1680 u. 81 nach Frankreich u. Italien, beobachtete er u.a. den damals erschienenen merkwürdigen Kometen von 75–76 Jahren Umlauf, welcher daher auch den Namen des Halleyschen Kometen erhielt. 1698–1700 machte er, als Commandant eines von der englischen Regierung hierfür ausgesandten Schiffes, wichtige Beobachtungen einer von ihm aufgestellten Theorie der Abweichungen der Magnetnadel u. nahm alsdann eine genaue Seekarte des Britischen Kanals auf. 1702 wurde er vom Kaiser Leopold berufen, um einige Häfen am Adriatischen Meere zu verbessern u. ging, als dies Unternehmen sich zerschlug, nach Triest, um die Aufsicht über die Erweiterung der Festungswerke zu führen. Nach seiner Rückkehr nach England 1703 wurde er in Oxford Professor der Geometrie. 1719 wurde er königlicher Astronom in Greenwich u. st. 14. Jan. 1742. Seine meisten u. wichtigsten Aufsätze für Astronomie, Physik, Nautik etc. sind in den Philos. transactions erhalten; Miscellanea curiosa, englisch, in 3 Bdn., Lond, 1708; Tabulae astronomicae, ebd. 1749; seine Verdienste um Apollonios Pergäos s.u. Apollonios 5).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 881.
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