Henn von Henneberg

[243] Henn von Henneberg, eine altadelige, vormals am Rhein u. in Sachsen angesessene Familie, welche von dort, in Folge der Religionskriege vertrieben, in Böhmen u. Schlesien einwanderte, 1728 in den erbländisch böhmischen Freiherrn- u. 1730 in den erbländischen Reichsfreiherrnstand erhoben wurde. Der älteste bekannte Ahnherr ist 1) Ritter Friedrich, welcher sich im Dreißigjährigen Kriege vielfach auszeichnete, 1650 vom Kaiser Ferdinand III. in den erbländischen Reichsritterstand erhoben wurde u. zugleich das Incolat im Heiligen Römischen Reich erhielt. Die Familie theilt sich gegenwärtig in eine Haupt- u. Nebenlinie: A) Hauptlinie, deren Chef ist: 2) Freiherr Gustav, Sohn des 1805 verstorbenen Freiherrn Johann Ernst, geb. 1793, ist preußischer Rittmeister u. seit 1827 vermählt mit Friederike geb. von Nimptsch. B) Nebenlinie zu Kirchberg in Böhmen; Stifter 3) Freiherr Gottlieb, geb. 1768, war k. k. Major u. Secondwachtmeister der ersten adeligen Arcieren-Leibgarde u. vermählt mit Antonia geb. Freiin von Spiegel (st, 1825); er erbte von seinem Schwager Karl Freiherrn von Spiegel, dem letzten seines Geschlechts, die Güter Kirchberg, Arnitzgrün u. Reichenbach in Böhmen u. erhielt 1835 die kaiserliche Erlaubniß, den Namen der erloschenen Freiherren von Spiegel seinem eigenen Geschlechtsnamen beizufügen; er st. 1841 in Wien. Jetziger Chef ist: 4) Freiherr Karl, Sohn des Vorigen, geb. 1821, ist Hauptmann u. seit 1856 mit Ottilie geb. Sturmfeder von Oppenweiler vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 243.
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