Huastecasprache

[567] Huastecasprache, die Sprache der Huasteca (Huasteken, s.u. Huaxtepacan) in Mexico; hat einige Ähnlichkeit mit der Poconchi- u. Mayasprache. Das Substantivum hat keine Casusformen, nur für den Vocativ ein angehängtes e, der Plural wird durch die Endung chic, od. Vorsetzung des Wortes cham, viel, bezeichnet. Die Comparation der Adjectiva kann nur durch Versetzung der Wörter ocox od. cahuyl, besser, ausgedrückt werden. Die Zahlwörter sind: 1 hun, 2 tzab, 3 ox, 4 tze, 5 bo, 6 acac, 7 buc, 8 huaxic, 9 belleuh, 10 laju. Die Pronomina sind nânâ ich, tâtâ du, jâjâ er, huáhuá wir, xâxâ ihr, bâbâ sie. Als Präfixe vor Verbis od. Substantiven wird v für die erste, a für die zweite u. in für die dritte Person gebraucht. Die Conjugation des Verbum erfolgt durch verschiedene Suffixe, welche die Tempora anzeigen, z.B. itz für das Imperfectum, mal, malitz für das Perfectum, malac, malacitz für das Plusquamperfectum; das Futurum u. der Imperativ wirft den Endconsonanten weg u. setzt cu (quin, quia) od. ca vor; z.B. nânâ vtahjal od. intahjal ich mache, tâtâ atahjai od. ittahjal du machst, jâjâ intahjai er macht, nânâ vtahjalitz ich machte, nânâ vtahjamal ich habe gemacht, nânâ cutahja ich werde machen, tâtâ catahja mache du. Einige Verba nehmen im Präteritum die Endung nec statt itz an. Infinitiv, Gerundium u. Participium fehlen gänzlich, ebenso eine eigene Form für das Passivum, so wie das Verbum substantivum. Für letzteres wird im Präteritum itz an die Personalpronomina angehängt Präpositionen werden vor das Nennwort gesetzt, Diminutive bildet die H. durch die Endung il, Abstracts durch talab od. tal. Das vorgesetzte tam bezeichnet den Ort, wo etwas geschieht, ein Nomen actoris wird gebildet, indem die letzte Sylbe des Verbum weggeworfen u. dafür x angehängt, od. blos chic angehängt wird. Causative Verba werden durch Veränderung der Endung l in uza gebildet; von Substantiven entstehen Verba durch die Endung beza od. meza. Der Anfang des Vaterunsers lautet: paylom e anitquahat tiaeb, quaquanblu anabi, d.h. Vater o du-sitzest (im) Himmel, geheiligt-sei dein-Name. Grammatik von C. de Tapia Zenteno, Mexico 1767.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 567.
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