Jerĭcho

[789] Jerĭcho, 1) (sonst Hiericho u. Hierlchunt), eine blühende Handelsstadt im Jordanthal, auf der Westseite des Flusses u. eine der reichsten Städte in Judäa, von Palmenwäldern u. Balsamstauden umgeben (Rosen wuchsen nicht da, s. Anastatica hierochuntica). J. ist eine der ältesten Städte Palästinas u. war wahrscheinlich im Besitz der Kemiter; sie wurde 1605 v. Chr. von Josua genommen; sieben Tage hielt er feierlichen Umzug um J., am 7. wurden alle Trompeten u. Hörner, bei allgemeinem Feldgeschrei der Belagerer, geblasen, worauf die Stadtmauer niederstürzte u. die Israeliten eindrangen. Alles wurde getödtet u. J. geschleift, aber wieder aufgebaut, wurde es eine der ersten Städte des Landes. J. scheint der Mittelpunkt des Handels zwischen Arabistan u. Palästina gewesen zu sein; hier war der letzte Sitz des Patriarchen Elias u. eine Prophetenschule. Antonius schenkte den Palmenwald von J. der Kleopatra. Herodes erbaute hier einen königlichen Palast, u. unter den Römern besaß J. einen Circus, ein Amphitheater u. 12,000 Priester; J. wurde unter Vespasian zerstört, unter Hadrian wieder aufgebaut, in den Kreuzzügen von Neuem verwüstet. Der Ort, der jetzt Richa od. Ericha heißt, besteht fast nur aus einigen Hütten, in denen arme Fellah's wohnen, u. einem Thurme aus der Zeit der Kreuzfahrer; die Umgegend ist ungesund u. verlassen. 2) Städtischer Bezirk mit Postamt (Post-Township) in der Grafschaft Thitlenden im Staate Vermont (Nordamerika); 2000 Ew.; 3) Hauptort der Grafschaft Cahawha im Staate Vermont.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 789.
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