Kaiserling

[224] Kaiserling (Agaricus caesareus), eßbarer [224] Schwamm; in Italien u. Südfrankreich, selten in Deutschland (nur um Wien u. in Mähren), gleicht beim Hervorbrechen einem Hühnerei an Gestalt, Farbe u. meist auch Größe (doch auch oft größer). Nach Zerreißen der Hülle bleibt eine weite Scheide am blaßgelbem Strunke, der Hut ist pomeranzengelb od. dunkelgoldgelb, am Rande gefurcht u. auf der Oberfläche mit blaßgelben Plättchen, die wie beim Fliegenschwamme von der Hülle zurückgeblieben. Am besten sind die kugelrunden; nach seiner Entwickelung verdirbt er bald. Man brät ihn unter heißer Asche u. genießt ihn dann, geschält, trocken, mit Salz u. Öl, auch dient er als Zusatz zu anderen Speisen, die dann safrangelb werden. Schon bei den Römern als Boletus, Volva u. Elvella beliebt. Kaiser Claudius wurde durch ein Gericht K-e vergiftet; daher der Name.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 224-225.
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