Khusistan

[465] Khusistan (Landder Khus, das alte Susiana), Provinz im Südwesten von Persien, grenzt im Norden an Luristan, im Osten an Irak, stößt südlich an den Persischen Meerbusen u. wird gegen Westen durch den Tigris u. Schat el Arab vom Türkischen Asien getrennt. Im westlichen Theile ist die Provinz Niederland, sandig u. ungesund, auch meist nur von Nomaden durchzogen; im Osten erheben sich die Gebirgszüge Mungascht, Kuh-i-Zerd etc., die nur auf zwei Pässen zu überschreiten sind; bewässert ist das Land dürftig, Flüsse sind der Kuren u. Krocha, Nebenflüsse des Schat el Arab, u. der Küstenfluß Dscherahi. Im Alterthume u. auch noch zur Zeit des Khalifats war das Land gut angebaut u. fruchtbar; gegenwärtig ist es fast ganz verödet, bringt aber neben Getreide auch Reis, Baumwolle, Datteln etc. Die Mehrzahl der Ortschaften liegen verlassen u. räuberische Nomaden, persischer u. arabischer Abkunft, ziehen verwüstend in dem Lande umher. Der Flächengehalt beträgt 1380 QM., die Einwohnerschaft schätzt man auf 1 Mill., zum Theil Tadschyks, zum Theil Lurier, Kurden, Alichiter, Beni-Lam, Sabäer, Araber u.a. Hauptstadt der Provinz ist Schuster.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 465.
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