Susiāna

[108] Susiāna (Susis), Landschaft Asiens, grenzte im Osten an Persis, im Süden an den Persischen Meerbusen, im Westen an Mesopotamien u. Assyrien, im Norden an Medien u. begriff das jetzige Khusistan (Susistan). S. war eine Ebene, im Norden u. Osten von Gebirgen umschlossen; dort zogen der Charbanos u. Krembalidos, hier ein Zweig des Parachoatres mit den Susischen Pässen (Susĭdes Pylai), welche nach Persis führten, daher auch die Persischen Pässe (j. Paß Kelachi Sefid). Außer dem Grenzflüsse Oroatis od. Arosis nach Osten u. dem Tigris nach Südwesten durchströmten die Landschaft der Hedyphon, Koprates (j. Disful), Euläos, Choaspes u. Gyndes. Das Klima war in der Ebene sehr heiß, im Norden nach den Gebirgen gemäßigt, in den Gebirgen selbst rauh u. kalt. Der Boden war, die sumpfige Küste ausgenommen, sehr fruchtbar an Getreide. Reis, Wein (welcher von den Macedoniern angepflanzt worden sein sollte), zur Zeit des Khalifates auch an Baumwolle u. Zuckerrohr. Die ursprünglichen Einwohner, Susier od. Susianer, gehörten zu der Semitischen Völkerschicht[108] u. theilten sich in zwei Stämme, die friedlichen Kissier, welche in der Ebene wohnten u. Ackerbau betrieben, u. die räuberischen Elymäer in den Gebirgen, von welchen selbst die persischen Könige bei ihren Zügen von Susa nach Persepolis sich die sichere Durchreise durch Geschenke erkaufen mußten. Nach den Elymäern wurde auch von den Hebräern der ganze Landstrich Elam genannt; einzelne Gaue waren: Uxiana, Messabatene, Kossäa, Kabandene, Chaltapetis (Korbiana), Elymais, Gabiene, Kissia, Charakene, Melitene. Außer der Hauptstadt Susa waren noch namhafte Städte Seleukia, Azara, Aginis, Badaka.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 108-109.
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