Makedonĭos

[761] Makedonĭos, 1) war erst Federschmücker, wurde dann Ältester u. 341 von der antinikäischen Partei zum Bischof von Constantinopel gewählt u. don dem Kaiser mit Gewalt der Waffen eingeführt; um 348 mußte er seinem Gegner weichen, wurde aber 350 neu bestätigt; 356 verlor er die Gunst des Constantius, weil er die Gebeine Constantins des Großen in eine andere Kirche bringen ließ, wurde die Hauptstütze der Semi-Arianer u. 360 durch die Arianer abgesetzt. Er blieb in der Nähe Constantinopels u. starb bald nachher. Seine Anhänger (Makedonianer), Eleusius, Eustachius u. bes. Marathonius, leugneten mit ihm die Gottheit des Heiligen Geistes u. betrachteten denselben als Creatur. Andere als Kraft Gottes u. hießen deshalb Pneumatomachoi. 2) M., Bischof zu Constantinopel, Bruderssohn des Patriarchen Gennadius, der ihn im Christenthume unterrichtete; unterzeichnete das Henotikon des Kaisers Zeno, vertheidigte das Chalkedonische Concil u. st. 515 in Verbannung. [761] 3) Dichter um die Zeit des Kaisers Justinian; von ihm 41 Epigramme in der griechischen Anthologie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 761-762.
Lizenz:
Faksimiles:
761 | 762
Kategorien: