Melik

[108] Melik (arab.), so v.w. Melech, König, Herrscher; diesen Titel mit Beisätzen (wie el Adel, el Aschraf, el Moadham, el Nasr etc.) früher als Namen mehrer Sultane von Ägypten im 12. u. 13. Jahrh., s.u. Ägypten VI. u. VII.; mehrer Sultane von Damask (s.d.) im 13. Jahrh.; auch Sultane u. Könige von Persien, wie bes. 1) M. el Nasser, bestieg 1227 den Thron von Damask, gerieth in Feindschaft mit seinen beiden Oheimen, dem Sultan M. el Kamel von Ägypten u. dem über Mesopotamien herrschenden M. el Aschraf Musa, verlor 1229 an Letztern den größten Theil seiner Staaten; ging, nachdem sich Aschraf mit Kamel veruneinigt hatte, zur Vertheidigung des Letzteren nach Ägypten, erhielt die Gunst des Sultans wieder, griff 1238 zu den Waffen, um Damask wieder zu erobern, wurde aber bei Nablos geschlagen, nahm hierauf Jerusalem u. plünderte es, gerieth mit mehren ejubitischen Fürsten in Streit, verband sich mit M. el Aschraf u. beide gestatteten den Franken, um sich der Unterstützung derselben zu versichern, den Einzug in Jerusalem. Er wurde 1247 durch M. Modhaffer in Karak belagert, suchte Schutz bei Saladin II., Sultan von Haleb, wurde aber von diesem gefangen gesetzt; er bekam 1254 seine Freiheit wieder u. starb, nach manchen wunderbaren Schicksalen, 1258 in Bowalda bei Damask an der Pest. 2) M. Schah I., Sohn Alp Arslans, 1072–1092, s.u. Persien. 3) M. Schah II., Enkel des Vorigen, Sohn Mahmuds, folgte seinem Oheim Masud 1104 u. wurde nach vier Monaten entthront. 4) M. Arslan, Sohn Thogruis II., folgte seinem Oheim Soliman in Hamadan 1160 u. st. 1175. 5) M. el Aschraf, Enkel Schubans, folgte 1343 seinem Bruder Hussein Kuschek, mit welchem er seit 1325 die Herrschaft getheilt hatte, u. wurde 1357 entsetzt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 108.
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