Mesembryanthĕmum

[160] Mesembryanthĕmum (M. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Mesembryanthemeae, 12. Kl. 5. Ordn. L.; Arten sehr zahlreich (über 250), größtentheils capische, saftig fleischige Gewächse; viele, wie z.B. M. acinaciforme, M. aureum, M. bicolor, M. caninum, M. deltoides, M. linguaeforme, M. micans, M. pugioniforme, M spectabile, M. gracile, M. grandiflorum, M. coccineum, M. longum, M. rubrocinctum, M. tricolor, M. noctiflorum u.a.m., Zierpflanzen in Töpfen; M. crystallinum (Eiskraut), kriechende Pflanze aus Afrika u. Griechenland, bei uns in Töpfen gezogen, den Sommer über auch in freiem Lande sehr gut gedeihend, hat weiße od. gelbliche Blumen, mit krystallinischglänzenden Bläschen besetzte, fleischige Blätter, deren frisch ausgepreßter Saft sonst gegen Gallenkrankheiten, Krankheiten der Harnwege, Keuchhusten; M. nodiflorum u. M. copticum, aus Ägypten, zur Bereitung der Soda benutzt; M. tripolium, Cappflanze, mit großer, unter dem Namen Blume von Candia vorkommender, im Wasser sich aufschließender, im Trocknen zusammenlegender Samenkapsel, welcher man auf dem Cap die Kraft beilegt, die Geburt zu befördern; M. edule, strauchartige Pflanze, mit fast handgroßen, hellgelben, rothen, fleischfarbenen Blüthen, großen, fleischigen, wohlschmeckenden Früchten, fleischigen Blättern, welche theils in Essig eingelegt, theils roh, um den Durst zu stillen, ausgesogen werden, deren Saft gegen die Ruhr, Kinderschwämmchen u. äußerlich gegen Verbrennungen gebraucht wird, vom Cap; M. geniculiflorum, aus deren Samen ein Mehl bereitet wird, vom Cap; M. glaciale, seine Gemüsepflanze, Sommergewächs u. durch Samen fortgepflanzt, welcher Anfangs April in gute Blumenerde entweder in Töpfe, auf die mit einer Gießkanne angefeuchtete Erde auszusäen u. hinter ein Fenster zu stellen ist, od. in ein kaltes Mistbeet. Sobald die Anfangs sehr kleinen, kaum sichtbaren Pflanzen 1 Zoll groß sind, pflanzt man sie auf 2 Fuß Entfernung ins freie Land in gute Mistbeeterde u. hält sie mäßig feucht, bis sie sich auf 1/2 Quadratfuß ausgebreitet haben. Von da an wachsen sie fort u. brauchen nur bei anhaltender Trockenheit etwas begossen zu werden. Mitte Juli bis Anfang August haben die Pflanzen das Land bedeckt u. von nun an werden die Zweige von den Enden gegen den Stamm so weit eingeschnitten, als sie noch weich u. markig sind. Nach dem Einkochen dürfen die Blätter nicht klein gehackt werden, weil sie zu zart sind.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 160.
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