Prätorianer

[466] Prätorianer, die Leibwache der römischen Kaiser, von Augustus aus der Cohors praetoria gebildet, von Tiberius verstärkt, so daß 9 (unter Vitellius 16) Cohortes praetoriae, jede zu 1000 M. zu Fuß u. zu Pferde, wurden, s. u. Cohors 2). Ihr Befehlshaber hieß Praefectus praetorio. Schon unter den früheren Kaisern hatten sie bedeutenden Einfluß auf die Staatsangelegenheiten, bes. zur Zeit der Übermacht des Heeres seit Commodus, wo sie gewöhnlich den Kaiser wählten, s. Rom (Gesch.). Den Grund dazu legte Severus, welcher die bisherigen P. vernichtete, aber ein viermal stärkeres Corps wählte u. eine durchaus militärische Regierung einführte. Diocletianus setzte an ihre Stelle die Jovianer u. Herculianer, Maxentius stellte sie wieder her, bis Constantin d. Gr. sie ganz auflöste, indem er ihre befestigte Caserne zerstörte u. sie selbst niederhauen ließ od. unter die Grenzlegionen vertheilte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 466.
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