Quaden

[728] Quaden, deutscher Stamm, zu den Sueven gehörig, saßen im südöstlichen Deutschland, in einem Theil des jetzigen Böhmen u. Mähren. Sie hatten unter römischem Schutz dort ein eignes Reich gegründet u. erscheinen in steter Verbindung mit ihren westlichen Nachbarn, den Markomannen, mit welchen vereinigt sie auch in dem Markomännischen Kriege im 2. Jahrh. gegen die Römer kämpften; sie wurden 176 n.Chr. vom Kaiser Marc Aurel geschlagen u. mußten Frieden schließen, blieben aber fortan Feinde der Römer u. beunruhigten deren Grenzen fortwährend. Später wurden sie bedeutend geschwächt; Caracalla entzweite sie zu Anfang des 3. Jahrh. mit den Markomannen u. ließ ihren König Gualmar ermorden. Darauf erscheinen sie in Gesellschaft der Sarmaten, verwüsteten die römischen Provinzen, bes. seit 374, wo der römische Feldherr ihren König Gabinius bei einem Gastmahl ermordet hatte. Seit dem 5. Jahrh. verliert sich ihr Name aus der Geschichte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 728.
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