Quesnoy [2]

[763] Quesnoy (spr. Kenoa), Franz du Q., genannt Flamingho, geb. 1594 in Brüssel, Bildhauer, bildete sich, unterstützt vom Erzherzog Albrecht VI., in Rom aus. Hier fertigte er nach dem Tode seines Gönners kleine Holz- u. Elfenbeinarbeiten zum Kauf u. gewann damit einen neuen Beschützer an dem Connetable Don Filippo Colonna. Zugleich studirte er viel nach großen Malerwerken. Den größten Ruhm gewann er durch viele Kindergestalten, welche er mit größter Anmuth u. Natürlichkeit ausführte u. nach welchen er Fattore de' putti hieß. Von seinen größeren Arbeiten wird am meisten geschätzt Sta. Susanna in der Lorettokirche zu Rom u. St. Andreas in St. Peter. Am liebsten arbeitete er Modelle in weichen Massen (Wachs etc.), welche häufig von anderen Künstlern, Silberarbeitern etc. benutzt u. ausgeführt wurden. 1642 wurde Q. französischer Hofbildhauer, erkrankte in Livorno auf der Reise nach Paris u. st. 1643.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 763.
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