Rajolen

[804] Rajolen, die 2 Fuß tiefe Umarbeitung u. Auflockerung der Acker- u. Gartenerde, wobei die untere geringere Bodenschicht nach oben kommt; wird am besten im Herbst bei trockener Witterung ausgeführt. Es geschieht a) theils mit Hacke u. Spaten, indem an dem einen Ende des Grundstücks ein 2–4 Fuß tiefer Graben in gerader Linie ausgegraben, die Erde über die Grenze geworfen, an der inneren Seite des ersten Grabens die Erde losgehackt, in den Graben geworfen u. aufgeschaufelt u. so beständig fortgefahren wird, indem immer ein neuer, gleich tiefer u. breiter Graben durch Ausgrabung eines zweiten u. Ausfüllung des ersten entsteht; b) theils mit besondern Instrumenten, den Rajolpflügen (s. u. Pflug). Zweck des R-s ist: Vertilgung der Unkräuter u. schädlichen Insecten, Vertiefung des Bodens, Heraufbringung eines guten Untergrunds, Entfernung der Steine u. Vermischung verschiedener Erdarten mit einander.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 804.
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