Regenmesser

[924] Regenmesser (Hyeto-, Ombro-, Pluviometer), Vorkehrung zur Messung der Menge des herabfallenden Regens. Die gewöhnlichen bestehen aus einem metallenen, gläsernen od. irdenen prismatischen od. cylindrischen Gefäße, dessen Obere Fläche man dem Regen frei aussetzt; um das Verdünsten zu verhüten, gibt man den Grundflächen die Gestalt von Trichtern, welche das gesammelte Wasser in eine unten verschlossene Glasröhre führen, worin es bleibt, wo es dann durch seine Höhe od. durch sein Gewicht die Menge des gefallenen Regens angibt. Eine größere Genauigkeit der Beobachtungen gestattet der Mosen'sche R. Das Princip, auf welchem dieser R. beruht, ist der sogenannte Tantalus- od. Vexirbecher (s. u. Heber S. 128). Man drückt die darnach bestimmte Regenmenge gewöhnlich dadurch aus, daß man bestimmt, wie hoch das Regenwasser eine horizontale Oberfläche bedecken würde, auf welche der Regen fiel, wenn nichts durch Einsaugung od. Verdunstung davon verloren ging. Der Barth'sche R. besteht aus einem Blechkasten, dessen Länge- u. Breitedimensionen im Lichten 4 Zoll hoch u. an zwei gegenüber liegenden Seiten mit Einschnitten versehen sind, in welchen an der inneren Seite zwei Spiegelglasscheiben wasserdicht verkittet sind. Diese Streifen tragen in der Länge von 6 Zoll 24 gleiche Theilungsintervalle, an welchen die innere Höhe des Wasserspiegels beobachtet wird. Dem Durchmesser des Auffangetrichters von 7 Zoll 96/10 Linien entspricht eine Fläche von 48 Quadratzoll. Füllt man in den Trichter eine Wasserfläche von dessen Durchmesser u. 1 Zoll Höhe, so wird dieselbe in dem Kasten auf 3 Zoll steigen; aus diesen Gründen sind die 6 Zoll langen Glasstreifen in 24 Theile getheilt, u. die einzelnen Intervalle entsprechen einzelnen Duodecimallinien der wirklichen Regenfläche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 924.
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