Riquet de Caraman

[185] Riquet de Caraman (spr. Rikä d' Karamang), 1) Pierre Paul von R., Herr von Bonrepos u. Bois la Bille, geb. 1604 in Bezières; Geometer, berühmt durch den Bau des das Mittelmeer mit dem Atlantischen Ocean verbindenden Kanals von Languedoc (Canal du Midi), welchen er 1667 begann, u. welchen nach seinem 1680 in Toulouse erfolgten Tode sein Sohn 1681 vollendete. Er unternahm denselben im Verein mit Dalberg, Ludwig XIV. u. den Ständen von Languedoc, wurde dafür 1067 in den erblichen Adelstand erhoben, opferte aber sein Vermögen von 3 Mill. Franken u. machte 2 Mill. Schulden. Erst seit 1724 brachte dieser Bau seinen Erben Gewinn. Ihm wurde ein Denkmal in Bezières errichtet u. seine Büste im Stadthaus zu Toulouse aufgestellt. 2) Pierre Paul de R., Sohn des Vor., erwarb die Herrschaft Caraman bei Toulouse, commandirte als General im Spanischen Erbfolgekriege u. st. 1730. 3) Victor Maurice R., Graf von Caraman, Großneffe des Vor., war vermählt mit einer Prinzessin von Chimay u. st. 1807. 4) Victor Louis Charles R., Sohn des Vor., geb. 1762, wurde 1828 zum Herzog von Caraman erhoben u. st. 1839. 5) Maurice Gabriel Joseph R., Graf von Caraman, Bruder des Vor., geb. 1765, war Maréchal de Camp. 6) François Joseph Philipp R., Graf von Caraman, Bruder des Vor., geb. 1771, erhielt als Erbe seines Oheims mütterlicherseits den Titel eines Fürsten von Chimay (s.d.) u. st. 1844. 7) Victor Antoine R., Herzog von Caraman, geb. 1810, Enkel von R. 4), erbte 1839 nach seines Großvaters Tode den Herzogstitel u. ist das jetzige Haupt der Familie.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 185.
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