Rogendorf [2]

[223] Rogendorf, ein der Katholischen Confession folgendes, altes, aus Steyermark stammendes Geschlecht, welches 1480 die Landstandschaft in Österreich unter der Enns, 1521 den Freiherrn- u. 1532 u. 1686 den Grafenstand erhielt, auch die Magnatenwürde in Ungarn besitzt, wo seine Besitzungen u. Wohnsitz Rogendorf (im Bezirk Groß-Becskerek im torontaler Comitat des Banats, 600 Ew.) gelegen sind. Aus ihm lebte 1) Kaspar in der zweiten Hälfte des 15. Jahrh., erwarb bedeutende Liegenschaften im Ober- u. Untermanhartsbergkreise, war Burggraf des Schlosses u. der Herrschaft Steyer u. st. 1506. 2) Freiherr Wilhelm I., Sohn des Vorigen, geb. 1481, wurde 1512 unter Kaiser Maximilian I. Feldhauptmann in Italien, 1517 unter Karl V. Statthalter in Friesland, erhielt 1521 auf dem Reichstage zu Worms die Freiherrnwürde u. 1522 den Befehl über das deutsche Fußvoll in Spanien, wo er die ansrührerischen Mauren schlug, einen Einfall in Bearn machte u. die von den Franzosen eroberte Festung Fuentarabia zur Übergabe zwang, worauf er Trabantenhauptmann u. Statthalter von Catalonien u. Roussillon wurde; nachdem er sich auch in Wien 1529 ausgezeichnet hatte, erhielt er 1539 mit seinen Brüdern, u. Nachkommen das Erblandhofmeisteramt in Österreich unter der Enns, darauf 1541 den Oberbefehl gegen Ofen, wurde aber dort verwundet u. mußte sich, von den Türken bedrängt, nach Somerein auf der Insel Schütt zurückziehen, wo er starb. Jetziger Chef ist: 3) Graf Robert, Sohn des 1842 verstorbenen Grafen Joseph Albert, geb. 1 1. Mai 1833 in Agram, ist seit 1851 mit Irene geb. Edlen von Divan de Pade vermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 223.
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