Roussin

[409] Roussin (spr. Russeng), Albin Reine, Baron R., geb. 1781 in Dijon, trat 1793 auf der französischen Flotte ein, leistete seine ersten Dienste bei der Vertheidigung von Dünkirchen, kreuzte dann in den nächsten Jahren an den Küsten von Norwegen, S. Domingo u. in verschiedenen europäischen Gewässern, machte auf einem Linienschiff den Kriegszug nach Irland mit u. kam 1801 als zweiter Befehlshaber einer Kanonierschaluppe zur Kanalflotte. Später segelte er auf einer Fregatte mit nach Martinique, wurde 1803 Schiffsfähndrich u. 1807 Lieutenant auf einer Fregatte; 1809 mit dem Schiff Jona von einer englischen Fregatte gefangen, wurde er bald ausgewechselt u. 1810 als zweiter Capitän auf der Fregatte Minerva eingeschifft, 1811 aber zum Capitän der Fregatte la Gloire ernannt, mit welcher er eine Kreuzfahrt unternahm u. mehre siegreiche Gefechte gegen englische Schiffe bestand. Im März 1814 wurde er wegen einer Auswechselung von Gefangenen nach Plymouth geschickt, bald darnach aus gleichem Grunde nach Antwerpen u. dann mit russischen Verwundeten nach Riga. Nach dem Frieden von 1815 stieg er zum Linienschiffscapitän u. 1822 zum Contreadmiral auf, führte als solcher mit einem Geschwader von 9 Schiffen eine Sendung an der Küste von Brasilien aus u. wurde 1831, nachdem er mit einer Flotte in den Tajo eingelaufen war, zum Viceadmiral befördert; 1832 wurde er französischer Botschafter in Constantinopel, bekleidete zu drei Malen, 1834, 1840 u. 1843, das Amt des Marineministers u. wurde 1840 zum Admiral[409] erhoben. Seit dem Sturze des Königthums außer Activität gesetzt, lebte er in Zurückgezogenheit, wurde aber 1951 zum Senator ernannt u. st. 1854 in Paris.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 409-410.
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