Ruyter [2]

[633] Ruyter (spr. Reuter), Michiel Adriaanzoon, geb. 1607 zu Vliessingen in Seeland, wurde 1622 Matrose u. machte als solcher u. Steuermann, seit 1641 als Capitän mehre Reisen, war achtmal in Westindien, zweimal in Brasilien u. auf Grönland; befehligte als Contreadmiral die Hülfsflotte, mit welcher Holland Portugal gegen Spanien unterstützte, u. unternahm mehre Züge gegen die afrikanischen Raubstaaten. Bald darauf zog er sich vom Dienste zurück, doch übernahm er 1652 das Commando wieder u. focht im Kriege mit England, seit 1 653 zum Viceadmiral ernannt, unter Witt u. Tromp u. seit 1665 commandirte er als Lientenant-Admiral in dem neu ausgebrochenen Kriege mit England, nöthigte die besiegten Briten 1667 zum Frieden von Breda u. siegte ebenso 1673 über die verbundene englisch-französische Flotte. Zur Unterstützung der Spanier nach Sicilien geschickt, starb R. 29. April 1676 in Syrakus in Folge einer Wunde, welche er in der Schlacht bei Mongibello, unweit Messina, erhalten hatte, u. ihm wurden in der Neuenkirche zu Amsterdam, wo er begraben ist, 1841 in Vliessingen u. 1856 in Rotterdam Denkmäler errichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 633.
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