Schneidmaschine

[351] Schneidmaschine, 1) im Allgemeinen jede Maschine, von welcher durch ein scharfes Werkzeug ein Gegenstand zerkleinert, od. ihm durch Entfernung einzelner Theile mittels eines schneidenden Werkzeuges eine gewisse Gestalt gegeben wird. Bei diesen Maschinen wird das Schneiden durch messerartige Klingen verrichtet, z.B. bei der Häckerlings-, Tabaks-, Kartoffel-, Kraut-, Rübenschneidmaschine, bei der Rohrsense, der Haderlade, dem Holländer, dem Schraubenschneidezeug, Papierschneidmaschine u. dgl.; od. durch Sägen, z.B. bei der Sägemühle, Sägemaschine, Marmorschneidemühle, Kammmaschinen u. dgl.; od. durch Scheren, z.B. bei der Schermaschine, bei der Blechschere u. dgl.; od. durch scharfe, gezahnte od. mit Feilhieben versehene Scheiben, z.B. bei der Eisenschneidemühle, Glas- u. Steinschleismühle u. bei dem Räderschneidezeug. 2) Maschine, mit welcher Kartoffeln, Rüben u. Kraut in Scheiben u. Stücken geschnitten werden. Eine große hölzerne, auf eine eiserne Welle aufgesteckte Scheibe hat 2,4–8 auf der einen Scheibenfläche vorstehende, vom Umfang nach dem Mittelpunkte hin laufende Messer, u. hinter diesen ist die Scheibe durchbrochen. Neben der Scheibe ist ein Rumpf angebracht, in welchen die Kartoffeln od. Rüben geschüttet werden; er ist unten an der den Messern zugewandten Seite offen, so daß die Messer, wenn die Scheibe herumgedreht wird, Stücken von den Kartoffeln abschneiden, welche in einen untergesetzten Kasten fallen; s. Rübenschneidemaschine u. Krauthobel. 3) Maschine zum Reinigen u. Durchmengen des Thons, besteht aus einer mit Messern besetzten Welle in einem cylindrischen od. abgestutzt kegelförmigen Gefäße; die Messer durchschneiden bei der Umdrehung der Welle den oben eingegebenen Thon u. treiben ihn allmälig durch die untere engere Öffnung heraus. 4) Maschine, durch welche der Grat an dem Rande der gepreßten, metallenen Knöpfe abgenommen wird. Es ist dies eine Art Durchschnitt; man legt den Knopf auf eine für ihn passende, cylindrisch ausgehöhlte Unterlage mit einer kreisförmigen Schneide, drückt auf diese einen mit ähnlicher Schneide versehenen Stempel herab u. schneidet so den Grat ab. Für Knöpfe von verschiedener Größe muß man Unterlagen u. Stempel von verschiedener Größe haben. 5) Maschine, auf welcher der zu feinerem Gespinnste bestimmte Flachs in 3 od. 4 Theile geschnitten wird, damit er sich leichter spinnen lasse.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 351.
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